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toProf. N. A'CampoSommersemester 2001



Übungen zur Vorlesung Infini II, 10. Aufgabenblatt

Aufgabe 1. Wieviel reelle Nullstellen hat das Polynom
$f(x):={x}^{32}+2048\,{x}^{31}+2031584\,{x}^{30}+1300172800\,{x}^{29}+603251671504\,{x}^{28}+$ $216191776632832\,{x}^{27}+62258327833407552\,{x}^{26}+14798295167271542784\,{x}^{25}+$ $2959332681887023127400\,{x}^{24}+504995796495905182740480\,{x}^{23}+$ $74324842356318994356537920\,{x}^{22}+9512081152739565458414919680\,{x}^{21}+$ $1065168480151524838345365541600\,{x}^{20}+$ $104858301178745771809428152934400\,{x}^{19}+$ $9105827237900778325547572941986944\,{x}^{18}+$ $699173295010845788959983267536191488\,{x}^{17}+$ $47532549181850706495716515354263352980\,{x}^{16}+$ $2862415392659349750202029386447982317568\,{x}^{15}+$ $152621268637860191885190547726843938907840\,{x}^{14}+$ $7195256755680872736175599559029577468059648\,{x}^{13}+$ $299233084782496254156587295572836220197296672\,{x}^{12}+$ $10939933278073544082286959378409997596296634368\,{x}^{11}+$ $349962044296315944174984951980852220547508718720\,{x}^{10}+$ $9734699072926474595426111528628919533300898283520\,{x}^{9}+$ $233548119787024244957474939795669412347207194710864\,{x}^{8}+$ $4781256963719216258949979713478469615800815498731520\,{x}^{7}+$ $82352286743053537725323865643072716822480943873478016\,{x}^{6}+$ $1170752758774071598078025347300903761669820682478043136\,{x}^{5}+$ $13374339946276367553199871772391080903508774043100124480\,{x}^{4}+$ $118011057105218985460137699151951508210981130777574850560\,{x}^{3}+$ $754925689748004880758881073232710867223957574665549381376\,{x}^{2}+$ $3115639236471720826225524068133015056314768750266460110848\,x+$ $6228235113312365309579215081735369825161146475663974203394$? Wieviel reelle Nullstellen hat das Polynom $f(x)+3$?

Aufgabe 2. Seien $X$ und $Y$ topologische Räume. Eine Abbildung $f:X \to Y$ ist stetig, wenn für jede offene Teilmenge $U$ des Raumes $Y$ das Urbild $f^{-1}(U)\subset X$ eine offene Teilmenge im Raum $X$ ist. Zeige, dass diese Definition der Stetigkeit äquivalent zu der $\epsilon$-$\delta$-Definition der Stetigkeit ist, wenn die Räume $X$ und $Y$ metrische Räume sind.

Aufgabe 3. Sei $E$ eine Menge. Zwei Distanzen $d_1,d_2:E \to {\fam\msbfam\tenmsb R}$ sind topologisch äquivalent, wenn die Topologien der metrischen Räume $(E,d_1)$ und $(E,d_2)$ gleich sind. Zeige, dass Distanzen $d_1,d_2:E \to {\fam\msbfam\tenmsb R}$ topologisch äquivalent sind, wenn der Ausdruck ${{d_1(p,q)} \over {d_2(p,q)}}
+{{d_2(p,q)} \over {d_1(p,q)}}$ auf $\{(p,q) \in E \times E \mid p \not= q \}$ nach oben beschränkt ist. Gilt die Umkehrung: für topologisch äquivalente Distanzen $d_1,d_2:E \to {\fam\msbfam\tenmsb R}$ ist der Ausdruck ${{d_1(p,q)} \over {d_2(p,q)}}
+{{d_2(p,q)} \over {d_1(p,q)}}$ nach oben beschränkt?

Aufgabe 4. Sei $E=[0,1]^{{\fam\msbfam\tenmsb N}}$ die Menge aller Folgen in $[0,1]$. Wir betrachten auf $E$ die Distanzen $d_1(a,b):=\max \{\vert a_n-b_n\vert \mid n \in {\fam\msbfam\tenmsb N}\}$ und $d_2(a,b):=\sum_{n \in {\fam\msbfam\tenmsb N}} {{\vert a_n-b_n\vert}\over {2^n}}$. Zeige, dass der topologische Raum zu $(E,d_2)$ kompakt ist. Sind die Distanzen $d_1$ und $d_2$ topologisch äquivalent? Untersuche die Identitätsabbildungen von $(E,d_i)$ nach $(E,d_j)$ für $i,j \in \{1,2\}$ auf Stetigkeit.

Aufgabe 5. Sei $H$ der topologische Raum $(E,d_2)$. Zeige, dass $H$ topologisch homogen ist. Ist der metrische Raum $(E,d_2)$ homogen. Gibt es auf $E$ eine Distanz, sodass $d$ und $d_2$ topologisch äquivalent sind, und dass der metrische Raum $(E,d)$ homogen ist? Der topologische Raum $H$ heisst Hilbertscher Kubus, nach David Hilbert, geboren am $23.$ Januar $1862$ in Königsberg, verstorben am $14.$ Februar $1943$ in Göttingen. Er ist gemäss einer Vermutung, dadurch charakterisiert, dass die Topologie von $H$ mit einer Distanz definiert ist, und dass $H$ kompakt, zusammenziehbar, mehrpunktig und topologisch homogen ist. Diese Vermutung ist eng verbunden mit dem $5$. Problem aus der Liste von Problemen, die D. Hilbert am Internationalen Mathematiker Kongress $1900$ präsentiert hat.

Aufgabe 6. Sei $R_{A,B}$ in ${\fam\msbfam\tenmsb R}^2$ das Rechteck $R_{A,B}:=[0,A] \times [0,B]$. Zeige, dass $\int_0^{2\pi A}\int_0^{2\pi B} \sin(x)\sin(y)dxdy=0$ nur dann gilt, wenn $A$ oder $B$ eine ganze Zahl ist.

Aufgabe 7. Sei das Rechteck $R_{A,B}$ die Vereinigung von endlich vielen Rechtecken $R_i:=[a_i,A_i] \times [b_i,B_i], a_i < A_i, b_i < B_i,1\leq i \leq N,$ derart, dass für jedes $i, 1\leq i \leq N,$ die Differenz $A_i-a_i$ oder $B_i-b_i$ eine rationale Zahl ist und dass gilt $AB=\sum_{i=1}^N (A_i-a_i)(B_i-b_i)$. Zeige, dass $A$ oder $B$ eine rationale Zahl ist.

Aufgabe 8. Die hier folgende BD stammt aus der Antike. Ein Exemplar aus der Zeit um $1000$ v.Chr. ist auf babylonischen Tontafeln erhalten, auch das ``Schau mal'' steht im Original. Diese BD hat dazu beigetragen, dass der Beweis eines Grundlehrsatzes über Dreiecke mit rechtem Winkel in der damaligen Wissensgesellschaft grosse Bekanntheit genoss.

\scalebox{1}[1]{\includegraphics{pythagoras.eps}}
Es gilt der Lehrsatz von Pythagoras von Samos, geboren in Samos um $570$ v.Chr., verstorben in Metapont um $480$ v.Chr.: Im rechtwinkligen Dreieck ist die Summe der Quadrate über den Katheten gleich dem Quadrat über der Hypothenuse.


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WWW Administrator 2001-10-30